Gibt es in der Performance von europäischen Hochzinsanleihen wiederkehrende Muster, die sich gewinnbringend nutzen lassen? Wir haben uns die Entwicklung der letzten 20 Jahre angeschaut und sagen Ihnen, ob die Klassiker wie „Sell in May and go away“ oder die Weihnachts- bzw. Neujahrsrally wirklich funktionieren.

 

Thomas Rentsch
CFA, Senior Portfoliomanager High Yield
14.12.2023

Saisonalität

Saisonalität, das Phänomen wiederkehren-der Muster in Zeitreihen im Jahresverlauf (z.B. höhere Temperaturen im Sommer oder erhöhte Umsätze der Weihnachtsbaum-branche im Dezember), gibt es in vielen Finanzmärkten. Gründe hierfür können z.B. Wahlen, Steuertermine, das Ende von Geschäftsjahren oder Feiertage sein. Bekannt sind „sell in May and go away“ oder die allseits bekannte und beliebte Weihnachts- bzw. Jahresendrally.

 

Euro High Yield 

Lässt sich eine solche Saisonalität auch an den europäischen Anleihemärkten, zum Beispiel bei Hochzinsanleihen, beobachten?

Der folgende Graph zeigt die Streuung deren Wertentwicklung in den jeweiligen Monaten. Auffällig ist die geringe Schwankungsbreite im Dezember. Gut zu sehen ist auch, dass die Finanzkrise im Oktober 2008 (-19,1%) und Covid im März (-12,5%) ihre Spuren hinterlassen hat.

 

Streuung der monatlichen Performance europäischer Hochzinsanleihen

(Maximum, Mittelwert, Minimum, 04/2001-11/2023)

Sell in May and go away

Der folgende Graph zeigt, dass der europäische Hochzinsmarkt aufgrund der laufenden Kuponzahlungen eine natürliche Aufwärtstendenz aufweist. Jeder Monat hat die Wahrscheinlichkeit einer positiven Wertentwicklung von mehr als 50%. Verknüpft man die Medianperformance des jeweiligen Monats, ergibt sich eine relativ konstant steigende Wertentwicklung. Allerdings steigt in den Sommermonaten die Wahrscheinlich-keit negativer Monate stark an, so dass die Wertentwicklung basierend auf den entsprechenden Mittelwerten in diesen Monaten einen ausgeprägte Seitwärtstrend zeigt. Daher würde hier „sell in May and go away“ durchaus sinnvoll sein (Performance Mai bis September = 0.0%).

 

Kumulative Wertentwicklung basierend auf Mittel- und Medianwerten der einzelnen Monate

Weihnachts- bzw. Jahresendrally?

Und wie sieht es mit der klassischen Weihnachts- bzw. Jahresendrally aus? Wie die folgende Tabelle zeigt, ist der Dezember statistisch etwas besser als der Durchschnitt aller Monate. Interessanter wird es jedoch, wenn man den Betrachtungszeitraum auf Dezember und Januar ausdehnt. Die Wahrscheinlichkeit einer positiven Wertentwicklung auf Indexebene steigt dann auf 82% und der Gewinn pro Monat liegt mit +0,93% (Mittelwert) bzw. +0,82% (Median) deutlich höher als der Durchschnitt aller Monate.

„Dezember und Januar waren historisch sehr starke Monate für den europäischen High Yield Markt," so Thomas Rentsch, Senior Portfolio Manager. 

Fazit

Sollte nun aggressiv in Hochzinsanleihen investiert werden?

Nur für den Weihnachts-/Neujahrs-effekt sicher nicht, da die Transaktionskosten einen Großteil der potentiellen Gewinne wieder aufzehren würden! Jedoch gibt es in den nächsten Monaten den Weihnachts- bzw. Jahresendrally- Effekt als Rückenwind. Wer ohnehin mehr in europäische Hochzinsanleihen investieren möchte, sollte somit nicht zu lange warten und sich selbst ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk bescheren!

 

Annex:

Monatliche Wertentwicklung europäischer Hochzinsanleihen (04/2001-11/2023)

Die gezeigte Performance kann in dieser Form nicht erworben werden (Auswertungen sind ohne Gebühren und Transaktionskosten, Mittelwert und Median-Performance sind nicht investierbar). Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. High Yield Anleihen bergen erhöhte Risiken, unter anderem Markt-, Zins-, Emittenten-, Bonitätsrisiken, Kredit- und Liquiditätsrisiken.

 

Diese Marketingmitteilung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes wird ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt und kann eine individuelle anlage- und anlegergerechte Beratung nicht ersetzen. Sofern Aussagen über Marktentwicklungen, Renditen, Kursgewinne oder sonstige Vermögenszuwächse sowie Risikokennziffern getätigt werden, stellen diese lediglich Prognosen  dar, für deren Eintritt wir keine Haftung übernehmen. Insbesondere sind frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Vermögenswerte können sowohl steigen, als auch fallen. Alle Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt; teilweise unter Rückgriff auf Informationen Dritter. Einzelne Angaben können sich insbesondere durch Zeitablauf, infolge von gesetzlichen Änderungen, aktueller Entwicklungen der Märkte ggf. auch kurzfristig als nicht mehr oder nicht mehr vollumfänglich zutreffend erweisen und sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität sämtlicher Angaben wird daher keine Gewähr übernommen. Die Angaben gehen von unserer Beurteilung der gegenwärtigen Rechts- und Steuerlage aus. Soweit steuerliche oder rechtliche Belange berührt werden, sollten diese vom Adressaten mit seinem Steuerberater bzw. Rechtsanwalt erörtert werden.

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